Wintersemester 2015/16

Der 200. Geburtstag des Fahrrads - gemeinsam mit kompass
Wissenschaftliche Hintergrundinformationen
Cargo Future AG – Aufgabenstellung
Pedal Power AG – Aufgabenstellung
Vorträge der Kick-off-Veranstaltung

Ganz Mannheim feiert den Geburtstag des Fahrrads: Der heißgeliebte Drahtesel wird 2017 stolze 200 Jahre alt! Im Juni 1817 fuhr Karl Drais mit seiner selbst gebauten Laufmaschine durch die Straßen Mannheims: Das erste durch eigene Körperkraft angetriebene Fortbewegungsmittel war erfunden. Auf beachtliche 15 Stundenkilometer brachte es die Draisine und überholte dabei sogar Postkutschen. In Zeiten steigender Energiepreise, politischer Umbrüche und verheerender Naturkatastrophen eine brillante Erfindung – damals wie heute.

Auch kompass tritt in die Pedale und ist beim Fahrradjubiläum thematisch mit dabei: In der zweiten Projektstufe von kompass – der interdisziplinären Teamarbeit – dreht sich im Wintersemester 2015/2016 alles rund um das Fahrrad und die Mobilität der Zukunft. Fächerübergreifend werden technische, wirtschaftliche, soziale und gestalterische Aspekte einbezogen. Die Studierenden bearbeiten die Aufgabenstellung in interdisziplinär zusammengesetzten Teams, begleitet von qualifizierten Tutorinnen und Tutoren. Bewertet werden die Ergebnisse von einer fachübergreifenden Jury.

Immer flexibler, immer schneller, immer weiter – Mobilität bestimmt mehr denn je unseren Alltag: Welche Fortbewegungsmittel werden wir künftig nutzen? Wie tragen diese zu einer nachhaltigen Entwicklung von Städten und Regionen bei? Wie lässt sich Mobilität möglichst klimafreundlich und ressourcenschonend gestalten? Fragen wie diese beschäftigen heute Verkehrsplaner, Stadtentwickler, Ingenieure, Logistiker, Designer und Sozialwissenschaftler gleichermaßen.

Dabei steht das Fahrrad erneut im Mittelpunkt: Der Trend geht zur Demotorisierung und zur Kombination von Verkehrsmitteln. „Dem Fahrrad gehört die Zukunft“ – titelt die Wirtschaftswoche im April 2015. Das Auto verliert im Model Split (Verkehrsmittelwahl) immer mehr an Bedeutung, während der Markt für E-Bikes boomt.

Doch nicht nur im Individualverkehr spielt das Fahrrad eine immer größere Rolle: Auch der heutige Liefer- und Wirtschaftsverkehr verlagert sich zunehmend auf fahrradbasierte Alternativen zum LKW. Moderne Lastenräder – sogenannte Cargo Bikes – sind klimafreundlich, verhindern Staus und ersparen die oftmals langwierige Parkplatzsuche. Sie sorgen für eine hohe logistische Effizienz – insbesondere in Ballungsräumen. Vom Stadtreinigungsrad über den Paketdienst-Cruiser hin zur Fahrradbibliothek: Cargo Bikes prägen zunehmend das moderne Stadtbild Mannheims.

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Innovative Produktentwicklung: Im Wintersemester 2015/2016 schlüpfen die Studierenden in die Rolle von Mitarbeitern der Cargo Future AG. Ob als mobile Apotheke, rasante Feuerwehr oder zeitgerechter Kurierdienst: Das fiktive Startup-Unternehmen möchte neue Einsatzmöglichkeiten von Cargo Bikes testen und somit zukunftsfähige Marktsegmente erschließen.

Die Studierenden gehören innerhalb der fiktiven Cargo Future AG einer fach- und abteilungsübergreifenden Projektgruppe an. Ihr Team hat die Aufgabe, neuartige Ideen für ein Lastenrad zu entwickeln – speziell für die Metropolregion Rhein-Neckar. Dazu gehören eine nutzerzentrierte Bedarfsanalyse, die Konstruktion eines Prototyps sowie die Ausarbeitung eines erfolgsversprechenden Geschäftsmodells. Technische, wirtschaftliche, soziale und gestalterische Fragen sollen gleichermaßen berücksichtigt werden.

Ein Fahrrad kann mehr als fahren. Die erzeugte Energie lässt sich mit etwas Kreativität vielfältig einsetzen: So erleichtern fahrradbetriebene Maschinen bereits den Alltag in Entwicklungsländern. Mühlen, Pumpen oder Waschmaschinen mit Fahrradantrieb sind die Produkte eines Prozesses, der als Upcycling bezeichnet wird und mit einer stofflichen Aufwertung verbunden ist. Diese moderne Form des Recyclings und der nachhaltigen Energieerzeugung gewinnt auch hierzulande an Bedeutung und begegnet uns etwa als mobiles Fahrradkino in der Stadt.

Im Wintersemester 2015/2016 lässt sich der Bau einer Fahrradmaschine selbst erproben – als Mitarbeiter des fiktiven Startup-Unternehmens Pedal Power AG. Gemeinsam im Team erarbeiten die Studierenden kreative Ideen, speziell zugeschnitten auf die Metropolregion Rhein-Neckar. Sie analysieren den nutzerzentrierten Bedarf, konstruieren einen Prototyp und arbeiten ein Geschäftsmodell aus. Damit dieses auch erfolgsversprechend ist, bedarf es interdisziplinärer Zusammenarbeit: technische, wirtschaftliche, soziale und gestalterische Aspekte sind gleichermaßen relevant.

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